Die Regierung der globalen Kohlemacht Indonesien will keine neuen
Kohlekraftwerke mehr genehmigen. Der endgültige Kohleausstieg ist
allerdings noch lange nicht vorgesehen.
Indonesien war 2019
Exportweltmeister in der Kohlewirtschaft. 450 Millionen Tonnen Kohle
exportierte das Land. Während im Jahr 2000 nur 67 Millionen Kohle
abgebaut wurden, waren es 19 Jahre später bereits 616 Millionen Tonnen
und Indonesien einer der wichtigsten Kohlemärkte.
Die meiste
Kohle wird exportiert, doch auch im Land wuchs der Anteil der
Energiegewinnung aus Kohle dramatisch schnell. Seit 2010 wurden
Kohlekraftwerke mit einer Kapazität von insgesamt 22,7 Gigawatt (GW) neu
in Betrieb genommen. Weitere Kraftwerke mit einer Kapazität von 24,7 GW
waren geplant. Derzeit befinden sich Kohlemeiler mit einer Kapazität
von 10,7 GW im Bau, (laut Global Energy Monitor). Sie sollen noch fertig
gebaut und in Betrieb genommen werden .
Weitere neue Genehmigungen soll es laut dem indonesischen Energieministers Rida Mulyana nicht mehr geben.
Diese
Entscheidung ist Teil eines aktuellen Plans für Klimaneutralität für
Indonesien ab 2060. Bis 2030 sollen drei alte Kohlekraftwerke mit 1,1 GW
Leistung abgeschaltet werden. Bis 2035 sollen 9 GW folgen, 2040 dann 10
GW und 2056 die letzten Kohlekraftwerke.
Ein
Emissionshandelssystem soll wie in der Europäischen Union die
Energiegewinnung aus Kohle zunehmend unrentabler machen und den
Kohleausstieg beschleunigen.
Um die weltweite Klimakatastrophe zu
mindern und unser Klima wirksam zu schützen wäre dieser
Kohleausstiegsplan allerdings zu langsam. Leider gehört Indonesien zu
den zehn größten Treibhausgasverursachern weltweit. Neben heftigem
Raubbau an den Wäldern zugunsten von Palmöl-Plantagen und dem Verfeuern
von Kohle tragen immer wieder große Moorbrände bei.
Indonesien
besitzt nach Angaben der eigenen Regierung ein Potenzial von 400 GW
Erneuerbaren Energien. Genutzt werden davon bislang erst 2,5%. Bis 2025
will die indonesische Regierung den Anteil Erneuerbarer Energien auf 23%
steigern, (Reuters).
Mitte Mai verkündete die Asian Development
Bank (ADB), keine neuen Kohleprojekte mehr zu finanzieren. Sie ist neben
der Asiatischen Infrastrukturinvestmentbank der wichtigste Finanzier
für Energieprojekte im asiatischen Raum. Ohne die ADB wäre es für
Indonesien ohnehin schwer geworden, neue Kohleprojekte zu finanzieren.
Quelle: EnergieZukunft - Das Portal für Erneuerbare Energien und die bürgernahe Energiewende
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