Sonntag, 8. Mai 2016

Der wichtigste wirtschaftliche Fakt, der gegen TTIP spricht

Der wichtigste wirtschaftliche Fakt, der gegen TTIP spricht, aber leider bisher fast nirgends erwähnt wird:

Die USA verlangen freien Zugang zu allen EU-Ländern. Erkennt die EU z. B. Zertifizierungen aus USA an, dürfen US-amerikanische Firmen in alle 28 EU-Staaten uneingeschränkt liefern. Umgekehrt dürfen Unternehmen aus den 28 EU-Staaten aber keineswegs in die 50 US-Bundesstatten liefern, selbst wenn die Regierungsvertreter aus Washington die europäischen Zertifizierungen anerkannt haben.

Die (von den meisten) bisher übersehene Begründung dafür:
Die US Bundesregierung hat – im Unterschied zur EU-Behörde in Brüssel – gar keine Entscheidungsbefugnis für die 50 Staaten, sondern jeder Staat hat seine eigenen Zertifizierungen.
Wollen US-Firmen in die Länder der EU liefern, hätten sie nach TTIP-Abschluss keinerlei Beschränkungen mehr. Einmal zertifiziert, heißt für 28 Staaten zertifiziert, keine weiteren Kosten.

Wollen EU-Firmen nach USA liefern, brauchen sie – auch nach TTIP-Abschluss – weiterhin für fast jeden US-Bundesstaat spezielle regionale Zertifizierungen.
Hier liegt das tatsächliche wirtschaftliche Grab für alle europäischen Firmen,
und daran kann TTIP nichts zum Positiven ändern (für die Europäer).
Denn, die US-Regierung hat – im Unterschied zur EU-Behörde in Brüssel – gar keine Verhandlungsmacht für Ihre Bundesstaaten.

Die US-Regierung müsste zuerst für ein einheitliches Zertifizierungssystem im eigenen Land sorgen. Davon ist sie Lichtjahre entfernt.

Deshalb würde TTIP nur US-Firmen nutzen, europäischen Firmen leider nicht.
Ihnen bleiben nur die hohlen Versprechungen nichtsahnender Politiker.

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