Donnerstag, 27. Februar 2020

Staatsschulden so hoch wie nie

OECD warnt vor Risiken, denn auch die Unternehmen der Wirtschaft sind 100 Prozent höher verschuldet wie zu Zeiten der Finanzkrise (2008).

Die Schulden von Staaten und Unternehmen
steigen beständig und drohen ins Unermssliche zu wachsen. Historisch niedrigste Zinsen der Zentralbanken laden dazu ein. Wenn öffentliche Stellen für neue Kredite keine Zinsen zahlen müssen und teilweise sogar noch Geld für die Kreditaufnahme bekommen, dann lädt das sicher nicht zum Sparen ein. Die Billionen schweren Anleihe-Kaufprogramme von Notenbanken wie der Europäischen Zentralbank (EZB) bieten zudem Staaten günstigste Finanzierungsbedingungen.

Standard&Poor’s (S&P)
erwartet, dass die am Kapitalmarkt gehandelten Staatsschulden, in der Regel Staatsanleihen, 2020 auf den Rekordwert von 53 Billionen Dollar steigen werden. Das wäre ein Anstieg der Gesamtverschuldung von 30 Prozent gegenüber 2015 und von 5 Prozent gegenüber 2019

Argentinien beweist gerade wieder einmal, wie unsicher Staatsanleihen sind. Anleger müssen mit einem baldigen Schuldenschnitt rechnen. Entsprechend stiegen die Risikoaufschläge und sanken die Kurse der Anleihen. Argentinien war schon mehrfach mit einem Staatsbankrott konfrontiert. Griechenland halbierte 2012 den Wert seiner Schuldverschreibungen zulasten seiner Gläubiger.

Extrem hohen Mittelbedarf zeigen derzeit die USA. Laut
Prognose von S&P werden die Schulden der Vereinigten Staaten bis Ende 2020 bei knapp 18.000 Milliarden Dollar liegen und damit um 27 Prozent höher als noch 2016. Trump will trotzdem weiter Steuern senken, damit die Wirtschaft floriert und er wiedergewählt wird.

Die Staaten der Welt werden allein 2020
neue Schulden in Höhe von 8,1 Billionen Dollar aufnehmen. Vor 5 Jahren hatten sie noch 20 Prozent weniger Schulden aufgenommen. Zwei Länder stehen für knapp zwei Drittel der gesamten Mittelaufnahme. Die größten Schuldenmacher sind:
Vereinigte Staaten mit 3 Billionen Dollar und Japan mit 1,75 Billionen Dollar.

Um ihre fälligen Schulden 2020 zu bedienen, benötigen die Staaten 5,8 Billionen Dollar. Damit verbleibt eine zusätzliche Neuverschuldung von 2,3 Billionen Dollar, weil die Staaten so viel Geld mehr ausgeben, als sie mit Steuern, Zöllen, Bußgeldern etc. einnehmen.

Das Haushaltsdefizit der US-Bundesregierung wird 2020 die Billionen-Grenze übersteigen. Das entspräche 4,6 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die öffentlichen Schulden nähern sich dann 81 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP), dem Doppelten des Durchschnitts der vergangenen fünfzig Jahre. Bis 2030 könnten die Schulden fast genauso hoch sein wie die jährliche Wirtschaftsleistung.


Trumps letzte große Steuerreform hat sich bisher nur zu 20 Prozent getragen, und jetzt will er die Unternehmen noch stärker entlasten, obwohl aktuell keine Rezension zu bekämpfen ist,
und das jüngste Wirtschaftswachstum kaum von Investitionen, sondern fast nur von
Staatsausgaben getragen wird.

Wass passiert, wenn die nächste Rezension kommt - ausgelöst durch Zollschranken, Naturkatastrophen oder eine Epidemie???

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